23. Mai 2019 - See Genezareth/ Nazareth/ Heimflug


Der letzte und längste Tag begann mit einem verhältnismäßig späten Frühstück um 8:30 Uhr in unserem Hotel „Pilgerhaus Tabga“ . Nach dem entspannten und überaus vielfältigen Essen waren wir dann nach langer Suche nach einer Stelle, an der man überhaupt ins Wasser kam, im See Genezareth schwimmen. Anschließend machten wir uns auf den Weg zur Besichtichtigung rekordverdächtiger sechs verschiedener Kirchen an einem Tag.

1. Kirche: Kirche der Seligpreisungen
Hier hielt Jesus die berühmte Bergpredigt, in der Jesus einst die Tora neu auslegte. Die Kirche war an sich tendenziell eher schlicht, allerdings war der Garten, der sie umgab einer, auf den jeder deutsche Gärtner neidisch wäre. (Mt 5,3-12)

Kurz darauf wurden wir von unserem Busfahrer alleine gelassen, und liefen bei über 40°C durch die Bananenplantagen und Melonen-Felder Israels, um die zweite der sechs Kirchen zu erreichen.

2. Kirche: Brotvermehrungskirche
Wie der Name schon sagt, soll an diesem Ort die Speisung der 5000 stattgefunden haben, wobei lediglich mit fünf Broten und zwei Fischen alle satt wurden. (Mt 14, 13-21)

3. Kirche: Primatskapelle
Diese Kirche lag direkt am See Genezareth. Dies ist essentiell für die Kirche, da der Grund für den Bau der Kirche war, dass Jesus an diesem Ort Petrus sagte, dass dieser seine Lehre weiterverbreiten solle. Er rief Petrus also zur Gründung der Kirche auf. (Joh 21)

4. Kirche: Kafarnaum
In dieser Kirche geht es wieder um Petrus, da diese Kirche direkt über dem alten Wohnort von Petrus liegt. Im Gegensatz zu allen bisherigen Kirchen, war diese geradezu  futuristisch. 

Daraufhin folgte eine lange Busfahrt. Bei dieser Busfahrt gab es leider ein Problem: Das Einzige, was uns davon abhielt, bei lebendigem Leibe frittiert zu werden, die Klimaanlage, fiel nach halber Strecke aus. Als wir erstmals bemerkten, dass die Klimaanlage das Berufsfeld gewechselt hatte, dachten wir, wir würden die restliche Fahrt gut überstehen, da diese nur noch 20 km lang sein sollte. Als uns allerdings nach wenigen Minuten auffiel, dass die Temperatur exponentiell anstieg, hatten wir uns innerlich schon alle mit unserem Schicksal abgefunden. Die brenzlige Lage wurde allerdings nicht besser, da wir nach kurzer Zeit in einen Stau gelangten, der die Ankunft in der Verkündigungskirche um eine gefühlte Ewigkeit verzögern sollte. Die beiden Autoren entscheiden sich zwischenzeitlich sicherheitshalber ein Abschiedsvideo zu drehen, und Justus Albert Ralf Lenthe sprach die Worte „Unser Schicksal ist besiegelt“. Unser Eindruck, der in Israel herrschenden Hitze, wurde von einem Waldbrand am Straßenrand unterstrichen. Als wir uns dann schließlich doch zur Buswerkstatt retten konnten und den Bus verließen, mussten wir mit Erstaunen feststellen, dass die sonst so unerträglichen 40°C im Schatten auf einmal ziemlich erfrischend waren. (Der Gestank im Bus wurde von den Autoren absichtlich ausgelassen).

5. Kirche:Verkündigunsbasilika
Diese Kirche zeichnet sich durch sehr viele verschiedene Darstellungen Marias aus aller Welt aus. Die einzelnen Darstellungen sind jeweils von der jeweiligen Kultur der Künstlernationen geprägt, welche die entsprechende Mariendarstellung vorgenommen hat. Die Kirche an sich war sehr geräumig und hell. Sie war in zwei Etagen unterteilt, wovon die erste lediglich aus einem Schrein bestand. Diese Kirche steht über der Höhle, in der Maria von dem Erzengel Gabriel erfahren haben soll, dass sie schwanger ist. Dies soll sie um 12 Uhr erfahren haben; dies ist der Grund, warum heute noch alle katholischen Kirchen der Welt um 12 Uhr mittags die Glocken läuten.

6. Kirche: St. Joseph Kirche
Diese Kirche hat es sich zum Auftrag gemacht, auch Joseph einmal wert zu schätzten. Sie wurde 1911 über dem ehemaligen Arbeitsplatz Josephs von Engländern errichtet. Zwischenzeitlich hatten türkische Muslime diesen Ort belagert.

Anschließend hatten wir einige Zeit, um etwas zu essen und die noch fehlenden Geschenke zu kaufen. Danach folgte eine weitere Busfahrt mit dem inzwischen wieder benutzbaren Bus Richtung Flughafen. Als wir dann so am Flughafen warteten, kamen überraschender Weise nochmal unsere Austauschpartner vorbei, um ein letztes mal „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Wir möchten nicht sagen, dass dabei viele Tränen geflossen sind, allerdings musste der Boden von den Putzleuten nicht mehr angefeuchtet werden, bevor dieser gereinigt werden konnte. Es war ein sehr trauriger Abschied von uns ans Herz gewachsenen Freunden! Der Austausch wird uns unvergesslich bleiben!!

Schlussendlich wollen wir uns noch ganz herzlich bei unseren Lehrern bedanken, die diese unglaubliche Woche überhaupt erst ermöglicht haben!!

Wir möchten diesen Blog beenden, während wir auf unseren Anschlussflug warten und den Sonnenaufgang über der Skyline Istanbuls betrachten.

Elia und Sam






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